
            Die
            Antwort, was denn nun unter „geeigneter Bereifung" zu
            verstehen sei, bleibt der Gesetzgeber allerdings schuldig. Sie kommt
            in diesen Tagen von der Reifenindustrie, die eine allseits bekannte
            Kennzeichnung mit „M+S" („Mud and Snow" = „Matsch
            und Schnee") nicht für hinreichend wintertauglich erachtet:
            „Sie definiert leider keine bestimmte Schnee- und
            Winterperformance, sondern fordert nur ein bestimmtes, groberes
            Profildesign," erklärt beispielsweise Dr. Holger Lange von der
            Entwicklungsabteilung bei Reifenhersteller Continental.
            Diese
            Kennzeichnung tragen daher nicht nur Winterreifen, sondern auch
            Reifen fürs Gelände... Gerade gröbere 4x4-Reifen sind aber
            teilweise für Einsatz auf schnee- und eisbedeckten Straßen
            ungeeignet." Ein Statement, das Helge Hoffmann, 4x4-Spezialist
            und Leiter der Technischen Abteilung bei Michelin Deutschland,
            bestätigt: „Die M+S Reifen sind heute universell einsetzbar und
            bei entsprechender Profilierung mehr oder weniger gut im Gelände.
            Aber gerade wintertauglich sind die wenigsten Offroad-Reifen."
            Wie
            alle großen Reifenmarken empfehlen sowohl Continental als auch
            Michelin  als Winterreifen nur Pneus mit dem Schneeflocken-Symbol zu
            verwenden, das sich seit nunmehr vier Jahren als eindeutige
            Kennzeichnung durchgesetzt hat: Das Signet auf der Seitenwand
            des Reifens, das mittlerweile nahezu
            alle europäischen Qualitätshersteller für ihre Winterreifen
            verwenden, steht für ein umfangreiches Testprogramm. Es
            charakterisiert Reifen, die gegenüber solchen mit
            Ganzjahresprofilen auf Schnee unter anderem ein rund zehn Prozent
            besseres Traktionsverhalten sowie einen um sieben Prozent kürzeren
            Bremsweg aufweisen.  Mit einem solchen Pneu ist man
            fahrsicherheitstechnisch bestens für die Wintersaison gerüstet,
            was den aktuellen Stand der Reifentechnik angeht. Voraussetzung ist
            allerdings eine Restprofiltiefe von mindestens vier Millimeter:
            Darunter kann sich der Reifen nicht mehr ausreichend mit dem
            festgefahrenen Schnee verzahnen, so die Experten.