Einen
weiteren Grund, sich für die Gangart Cruisen statt Rasen mit diesem
Sechszylinder-Cadillac zu entscheiden, liefert die
Schaltcharakteristik des Fünfstufen-Automats: Wer ihn im sportlichen
Sinne fordert, mag zunächst über den spontanen Antritt aus dem Stand
heraus begeistert sein. Um sich von der Nebenstraße mal eben schnell
in den fließenden Verkehr einzufädeln, muss man keine größere
Lücke abwarten. Einmal im Rollen, wünscht man sich beim beherzten
Tritt auf das rechte Pedal allerdings geringere Drehzahlsprünge nach
dem Wechsel in die nächst höhere Fahrstufe und etwas weniger
Verzögerung beim Kickdown. Schade drum, weil das beachtliche
Potenzial des 3,6 Liter-V6 damit etwas brach gelegt wird. Wiewohl wir
einräumen müssen, dass dieser aktuelle 5L40-E Getriebeautomat aus
dem Hause GM deutlich zügiger agiert als man das von früheren
Versionen kennt. Dennoch: Wer bewußt verhalten mit dem Gaspedal
umgeht, wird an der eher gelassenen Art der Gangwechsel mehr Freude
finden als Fans der Bleifuß-Fraktion.
Nun
würden sich letztere wohl eh nicht für diesen Cadillac entscheiden:
Der "american way of drive" war von jeher ein betont
lässiger und daran hat sich bis heute prinzipiell nicht viel
verändert. Bis auf eines: Wer damit nach wie vor ein betont weich
abgestimmtes Fahrwerk assoziiert, wird von der Feder-/
Dämpfercharakteristik des SRX V6 entweder enttäuscht oder
begeistert sein - je nach den Prioritäten, die er setzt.
Wie auch
immer - jedenfalls gefällt die Abstimmung mit einem guten Kompromiss
aus Komfort und Sportlichkeit, für den die elektronischen
Stoßdämpfer verantwortlich sind. Bei dieser so genannten "Magnetic
Ride Control" sorgen Metallpartikel in den mit einer Flüssigkeit
gefüllten Stoßdämpfern für deren definierte Reaktion
(Zeitintervall: 1000 Mal pro Sekunde) auf Straßenoberfläche und
Fahrweise. Vorbei die Zeiten, in denen sich große und schwere
Kombikarossen wie die des Cadillac in schnellen Kurven beängstigend
gen Kurvenaußenrand neigten: Im modernen SRX fühlen sich weder
Fahrer noch Passagiere verschaukelt. Zum guten Handlinggefühl trägt
die durchweg präzise agierende Lenkung bei, deren Spiel lediglich bei
höheren Tempi etwas zu schwammig wirkt.
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