Völlig unterschiedlich im Charakter sind die beiden
Vierzylinder-Diesel, obwohl sie sich mit moderner
Common-Rail-Direkteinspritzung und Turboaufladung in der Technik
doch so ähnlich sind. Der 1,9 Liter große Suzuki-Motor, der von
Renault beigesteuert wird, nimmt seine Arbeit mit lautem Nageln auf
und ist auch warm gefahren akustisch immer präsent. Mit seiner
Höchstleistung von 129 PS verleiht er dem Grand Vitara
Fahrleistungen, die auf dem Niveau des elf PS stärkeren Sportage
liegen. Doch der große Nachteil des Franzosen im Japaner liegt in
seinem Drehmomentverlauf: Trotz seiner 300 Nm (Kia: 304 Nm), die
bereits bei 2.000 U/min anliegen, tut sich im untersten
Drehzahlbereich nicht viel – subjektiv stellt sich im Suzuki erst
bei 2.200 Kurbelwellenumdrehungen spürbarer Schub ein, der dann
aber bis jenseits von 4.000 Touren anhält.
Der zwei Liter große Diesel im Sportage ist dagegen ein
Leisetreter mit deutlich zivilisierteren Umgangsformen. Bereits im
Drehzahlbereich zwischen 1.500 und 2.000 U/min setzt der Turboschub
sanft ein und das serienmäßige Sechsganggetriebe mit seiner lang
übersetzten letzten Zahnradpaarung sorgt für niedrige Drehzahlen
auf der Autobahn. So liegen bei gleicher Geschwindigkeit im Sportage
rund 400 Touren weniger an als beim Suzuki, der mit fünf Gängen
auskommen muss – das senkt den Lärmpegel und den Motorverschleiß
ebenso wie den Verbrauch: Der Kia gönnte sich im Test
durchschnittlich nur 8,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer und damit
einen knappen halben Liter weniger als der Suzuki.
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