Der
V6-Motor setzt sich gut in Szene. Er beherrscht vor allem das leise
Cruisen mit niedriger Geschwindigkeit sehr gut, in der Stadt ist der
Motor kaum zu hören. Bei Bedarf liefert er ordentlichen Schub,
wobei man sich von über 200 PS doch einen etwas spektakuläreren
Antritt erwarten würde.
Nicht
ganz überzeugend ist die zusätzliche Geräuschdämmung erfolgt,
die den Euro-Murano leiser als das US-Modell machen soll. Bei
Geschwindigkeiten jenseits 100 km/h gibt es deutlich vernehmbare
Wind- und Abrollgeräusche, die über dem in dieser Fahrzeugklasse
gewohnten Level liegen. Antriebseitig ging Nissan einen recht
einfachen Weg: Der auf einer Fronantrieb-Pkw-Plattform aufbauende
Murano bekam die Allradtechnik des Nissan X-Trail implantiert, die
automatisch bei auftretendem Schlupf Antriebskraft nach hinten
weiter leitet. Die Kraftverteilung lässt sich manuell sperren und
so eine starre 50:50-Verteilung zwischen den Achsen anwählen.
Außergewöhnlichstes
Detail am Murano ist die stufenlose CVT-Automatik. Das System
arbeitet mit zwei Riemenscheiben, die verstellbar sind und so die Übersetzung
stufenlos variieren. Im Gegensatz zu früheren solchen CVT-Getrieben
ist die elektronische Steuerung der Murano-CVT deutlich besser
geraten. Statt den Motor unabhängig von Lastzustand und
Geschwindigkeit ständig auf einer vorbestimmten Drehzahl zu halten,
„simuliert" die Automatik eine echte Gangabstufung. Beim
Kickdown wird die Übersetzung sofort auf kurz gestellt, im
Schiebebetrieb oder bei gleichmäßiger Fahrt wird auf lange Übersetzung
geregelt. In einer manuellen Schaltgasse des Automatik-Hebels sind
sechs vorprogrammierte Übersetzungsstufen wie bei einem regulären
Automatikgetriebe vorwählbar.
Das
Fahrverhalten wirkt überzeugend. Gut ansprechende Federung, exakte
Lenkung, angenehmer Komfort. Extrem sportlich zeigt sich das
Fahrwerk nicht, der Murano ist ein guter Reise-Wagen. Das Konzept
ist in jedem Fall interessant, auch wenn ein Dieselmotor für mehr
Verkaufserfolg in Europa sorgen würde.
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