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 Biokraftstoffe
            der 2. Generation stehen jetzt an der Schwelle ihrer
            Kommerzialisierung. „Die Beimischung von biomassebasierten
            Kraftstoffen der 2. Generation ist technisch schnell umsetzbar und
            hilft damit kurzfristig bei der CO2-Reduzierung", so
            Pischetsrieder. Die Massenproduktion von Bioethanol der 2.
            Generation ist wegen des verhältnismäßig hohen
            Herstellungsaufwands bisher noch nicht wirtschaftlich. Die reinen
            Herstellungskosten von Zellulose-Ethanol übersteigen derzeit sowohl
            die Kosten mineralölbasierten Benzins als auch die des
            konventionellen Bioethanols. Um diese Kraftstoffe trotzdem
            erfolgreich in den Markt zu bringen und eine Kosten reduzierende
            Weiterentwicklung anzustoßen, müssen langfristige
            Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die bessere CO2-Effizienz
            auch finanziell attraktiv machen. 
 „Biokraftstoffe
            der 2. Generation können sich nur über ein nachhaltiges und
            ganzheitliches Steuermodell im Markt etablieren, das
            marktwirtschaftlich orientierte Anreize bietet", sagte
            Pischetsrieder. Neben der CO2-Effizienz als Maßstab fordert er
            zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien bei der Kraftstoffbesteuerung,
            die sich z.B. am Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatz, am
            Schutz von Regenwaldgebieten sowie an Sozialstandards,
            Beschäftigungspotenzialen und Versorgungssicherheit orientieren.
            „Überförderung und die Fehlallokation volkswirtschaftlicher
            Ressourcen müssen vermieden werden", so Pischetsrieder. Volkswagen
            hat ein Besteuerungsmodell entwickelt, das sowohl die CO2-Effizienz
            (Primärkriterium) als auch die genannten Nachhaltigkeitskriterien
            berücksichtigt. Ein solches System könnte nach Ansicht von
            Volkswagen für eine europäische Harmonisierung der Besteuerung
            dienen. „Volkswagen
            arbeitet bereits an Konzepten zur industriellen Produktion von
            Biokraftstoffen der 2. Generation und ist bereit, ihre Herstellung
            mit erheblichen Investitionen voranzutreiben", sagte der Leiter
            der Konzernforschung von Volkswagen, Prof. Dr. Jürgen Leohold.
            Volkswagen begrüße die von der Bundesregierung vorgesehene
            Steuerbegünstigung für Biomass-to-Liquid und Ethanol aus Zellulose
            bis 2015. „Wir bezweifeln aber, dass das für eine langfristige
            Planungssicherheit von Großinvestitionen ausreicht", sagte
            Leohold weiter. 
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