| Über Sandstrecken sollte er
            mit einer Radbelastung "geringer als bei einem Kamelhuf"
            galoppieren, durch Seen und Flüsse leidlich schwimmen können und
            in jedwedem anderem Gelände in schneller und wendiger Manier seinem
            großen Vorbild, dem VW Kübelwagen Typ 82, davonfahren – nicht
            gerade bescheidene Anforderungen, die der Vorstand des Hauses
            Porsche da an sein jüngstes Modell stellte. 
             Aber es galt ja auch, die
            Ansprüche eines äußerst ranghohen potentiellen Käufers zu
            befriedigen. Naja, sagte die Entwicklungsabteilung, das kriegen wir
            schon hin. Was sie dann auch tat: Der "Jagdwagen" genannte
            Typ 597 nötigte den Bundeswehr-Testern und
            Materialbeschaffungsbeamten eine gehörige Portion Respekt ab.
            Ersteren in Sachen Leistungsfähigkeit, zweiteren in Sachen Preis.
            Insgesamt 71 Prototypen wurden dann gebaut, immerhin. Der weise Rabe mag es irgendwie
            vorausgeahnt haben, vielleicht war es aber auch einfach technische
            Verliebtheit in die Idee des Allradantriebs oder gar nur
            konstruktive Spielerei: Jedenfalls zeichnete Altvater Ferdinand
            Porsches Chefkonstrukteur Karl Rabe eine Seitenan- und Aufsicht des
            Fahrgestells vom Heckmotor-NSU Typ 32 mit einer durchgehenden
            Antriebswelle vom Hinter- zum Vorderachsdifferenzial. 1934 war das,
            und auf der zukunftsweisenden Konstruktionszeichnung prangt die
            Entwurfsnummer "T32 4R". In seiner konventionellen
            Auslegung war dieser NSU übrigens ein früher Vorläufer jenes
            Automobils, das die Zeitgenossen des Wirtschaftswunders als
            Volkswagen mit dem Spitznamen "Käfer" kennenlernen
            sollten (die "KdF"-Wagen-Geschichte lassen wir jetzt mal
            außen vor, die liegt etwa 1000 Jahre zurück). 
             
             
             Dieses Konzept der bedarfsweise
            zuschaltbaren Vorderachse übernahm Professor Porsches Sohn Ferry für
            die von 1941 bis 1944 volksgewerkten Militärausflügler namens
            "Schwimmwagen" (offiziell "Typ 128" bzw.
            "Typ 166") und "Kommandeurswagen" ("Typ
            87", quasi eine Käfer-Karosserie mit implantierter Mechanik
            des 166), allesamt zusätzlich mit zwei sperrbaren
            Achsdifferenzialen ausgerüstet (damals sagte man
            "Quersperren", wie man auch von "abschaltbarer
            Vorderachse" sprach). Und obwohl er "nur"
            heckgetrieben war, wollen wir den legendären "Kübelwagen"
            (Typ 82) nicht vergessen, weil er so leicht und wendig und geländegängig
            herumwuselte und sich damit als ein großes Vorbild für den
            Porsche-Jagdwagen qualifizierte.
             
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